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AutorenbildSabrina Hohendahl

Die Kraft der positiven Reflexion: Eine stärkende Routine

Aktualisiert: 17. Juli

In der heutigen hektischen Welt, in der wir oft mehr auf das achten, was nicht funktioniert, als auf das, was gut läuft, kann es unglaublich hilfreich sein, den Tag mit einer positiven Note zu beenden.


Diese Routine, die ich dir vorstellen möchte, ist nicht nur für Kinder und Jugendliche eine wunderbare Methode, ihre Gedanken und Gefühle zu ordnen, sondern auch für uns als betreuende Personen. Sie ermöglicht es uns, die Sichtweise der Kinder zu verstehen, unsere Verbindung zu ihnen zu stärken und gemeinsam den Tag Revue passieren zu lassen.





Die sechs Fragen zur Selbstreflexion


Stell dir vor, du sitzt am Ende des Tages zusammen, vielleicht im Schlusskreis in der Gruppe oder beim Abendessen oder kurz vor dem Schlafengehen in der Familie. Ihr nehmt euch einen Moment Zeit, um innezuhalten und diese sechs Fragen zu beantworten:


Wie fühlst du dich?


Diese Frage hilft, sich seiner eigenen Gefühle bewusst zu werden. Sie fördert das emotionale Bewusstsein und erlaubt es, sowohl positive als auch negative Emotionen anzuerkennen und zu reflektieren.


Was ist dir heute gut gelungen/macht dich stolz?


Diese Frage lenkt den Fokus auf Erfolge und persönliche Stärken. Sie erinnert daran, dass jeder Tag auch positive Aspekte hat, die wertgeschätzt werden sollten. Sie stärkt das Selbstbewusstsein und das Gefühl der Selbstwirksamkeit.


Was hat dir heute Spaß bereitet?


Diese Frage hilft, die kleinen Freuden des Alltags zu erkennen und zu genießen. Sie fördert das Gefühl der Dankbarkeit und steigert das allgemeine Wohlbefinden.


Wofür bist du dankbar?


Dankbarkeit lenkt den Fokus auf das Positive und Erfüllende im Leben. Diese Frage hilft, die kleinen und großen Dinge zu erkennen, die oft übersehen werden, und fördert eine dankbare Haltung.


Worauf freust du dich morgen?


Diese Frage richtet den Blick nach vorne und fördert eine positive Erwartungshaltung. Sie unterstützt die Fähigkeit, optimistisch in die Zukunft zu schauen und motiviert für den kommenden Tag.


Möchtest du noch etwas erzählen?


Diese offene Frage gibt Raum für persönliche Anliegen, Gedanken und Gefühle. Sie fördert die Kommunikation und das Gefühl, gehört und verstanden zu werden.



Was bewirken diese Fragen?


Diese Fragen helfen dabei, den Blick auf das Positive zu lenken und fördern eine gesunde Selbstwahrnehmung. Sie unterstützen dabei, sich auf das zu konzentrieren, was gut läuft und Freude bereitet. Dies kann langfristig das Selbstwertgefühl und die allgemeine Zufriedenheit steigern. Besonders für Kinder ist diese Denkweise wichtig, da sie ihnen hilft, eine positive Grundeinstellung zu entwickeln und weniger anfällig für negative Glaubenssätze von außen zu sein.



Wissenschaftliche Erkenntnisse zur Wirkung von positiver Selbstreflexion


Studien zeigen, dass positive Selbstreflexion und Dankbarkeitsübungen das Wohlbefinden erheblich steigern können.

Eine Studie der University of California, Davis, fand heraus, dass Menschen, die regelmäßig über ihre Dankbarkeit nachdenken, eine höhere Lebenszufriedenheit und weniger depressive Symptome aufweisen.

Eine weitere Studie der Harvard Medical School bestätigte, dass Dankbarkeitsübungen den Stresspegel senken und die allgemeine Gesundheit fördern können.


Positives Denken und Selbstreflexion aktivieren das Belohnungssystem im Gehirn, insbesondere die Produktion von Neurotransmittern wie Dopamin und Serotonin, die als „Glückshormone“ bekannt sind. Diese Chemikalien fördern ein Gefühl des Wohlbefindens und der Zufriedenheit.



Die Bedeutung für dich als betreuende Person


Für dich als betreuende Person, sei es in der Familie, in Schulen oder in Betreuungseinrichtungen, ist es besonders wichtig, diese positive Denkweise zu fördern. Oft neigen wir dazu, unseren Fokus auf das zu richten, was nicht gelungen ist oder auf die Konflikte, die im Laufe des Tages entstanden sind. Doch durch diese Reflexionsroutine kannst du einen neuen Blickwinkel einnehmen und die Sichtweise der Kinder verstehen. Es ist eine wunderbare Möglichkeit, mit den Kindern in Verbindung zu treten und ins Gespräch zu kommen.

Kinder fühlen sich gesehen und gehört, wenn sie die Möglichkeit haben, ihre Gedanken und Gefühle auszudrücken. Und auch wenn einem Kind einmal nichts einfällt, ist das völlig in Ordnung. Die Möglichkeit, sich zu äußern und sich mit diesen positiven Gedanken zu beschäftigen, ist schon sehr viel wert. Diese Übung bestärkt Kinder in ihrer positiven Grundeinstellung und macht sie weniger anfällig für negative Einflüsse von außen.



Sabrina Hohendahl Mutter und Persönlichkeitstrainerin
Sabrina Hohendahl, Persönlichkeitstrainerin und Mutter

Meine prsönliche Erfahrung


Als alleinerziehende Mutter von zwei Kindern und Mitarbeiterin im Kindergarten weiß ich aus eigener Erfahrung, wie herausfordernd der Alltag sein kann. Die Vielzahl an Verantwortungen und Bedürfnissen, die täglich berücksichtigt werden müssen, lässt einen manchmal die kleinen, aber wichtigen Dinge vergessen, die so viel bewirken können.


Diese kleinen Momente der Reflexion und Anerkennung haben die Kraft, unseren Alltag zu entschleunigen, uns neue Energie zu geben und mehr Leichtigkeit in unser Leben zu bringen.


Ich habe festgestellt, dass diese abendliche Routine nicht nur meinen Kindern hilft, den Tag positiv abzuschließen, sondern auch mir selbst. Es gibt uns allen die Möglichkeit, innezuhalten und das Gute in unserem Leben zu erkennen.


Es fördert die Kommunikation und stärkt unsere familiäre Bindung. Durch diese Praxis habe ich gelernt, auch die kleinen Erfolge des Tages zu schätzen und eine dankbare Haltung zu entwickeln. Diese Routine ist zu einem wertvollen Bestandteil unseres Alltags geworden.



Fazit


Die sechs Fragen zur Selbstreflexion sind eine einfache, aber kraftvolle Methode, um den Tag positiv abzuschließen. Ob allein vor dem Einschlafen oder gemeinsam am Ende der Woche – diese Übung stärkt das Selbstbewusstsein, fördert das Wohlbefinden, das Gruppengefühl und schafft eine Atmosphäre der Wertschätzung und des positiven Denkens.


Probiere es aus und erlebe, wie diese kleine Veränderung einen großen Unterschied machen kann. Es ist eine liebevolle und unterstützende Routine, die nicht nur Kindern, sondern auch uns als betreuenden Personen gut tut.

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